Donnerstag, 16. April 2009

endlich mal wieder

Hallo ihr alle,
es tut mir Leid, dass ich so lange nichts von mir hören lassen habe, aber es ist einiges passiert.
Als ich das letzte Mal geschrieben habe, war es ja bevor ich nach Edmonton gefahren bin. In Edmonton haben wir ja bei Freunden von meiner Gastmutter gewohnt. Die haben ca. 15 Minuten entfernt von der West Edmonton Mall gewohnt und waren
total lieb. Das Haus war mitten im nirgendwo rundherum nur Bäume und Rehe und Kojoten. Also sehr idyllisch. Die drei Tage an denen wir da waren, haben wir alle zum Shoppen benutzt. Dadurch dass es in der Mall mehr als 800 Geschäfte, einen Freizeitpark und ein riesiges Schwimmbad gibt, brauchte es seine Zeit bis man wirklich alles gesehen hat. Ich habe mich dann auch ganz gut mit allem Möglichen eingedeckt und endlich ein Kleid für Prom gefunden. Das war ja hier in Prince George hoffnungslos und jetzt habe ich aber ein knielanges Kleid in einem dunklen petrol Ton und bin ganz glücklich. Prom ist ja auch schon bald (9. Mai). Ich habe also von Edmonton an sich gar nicht viel gesehen. Die Landschaft dort ist aber ganz anders als hier. Keine Berge und alles flach, das ist für mich jetzt schon ganz komisch!
Nachdem wir aus Edmonton wieder da waren, hatte ich ja noch Ferien. Myrthe war ja nicht mit uns weg sondern in Banff und dann hatten wir uns natürlich einiges zu erzählen. Wir haben dann noch ein bisschen etwas mit Freunden unternommen und die letzten Ferientage genossen.
Dann hatten Myrthe und ich ja wieder drei Tage Schule, also den ganz normalen Alltag und dann ging es nach Hazelton mit dem Zug. Das war ein richtiges Abenteuer. Der Zug hatte nur zwei Wagons und es waren ungefähr 25 Leute an Bord. Nach Hazelton waren es ein bisschen mehr als 400 km und wir haben 8 1/2 Stunden gebraucht, ihr seht also die Züge sind ziemlich langsam. Die Zugfahrt an sich war klasse, weil die Landschaft einfach wunderbar ist. Nach ca. 1 Stunde musste der Zug ständig anhalten, weil Elche auf den Schienen waren. Das fand ich höchst amüsant, weil in Deutschland ja kein Zug deswegen anhalten würde. In Hazelton hat uns dann Judi abgeholt. Sie war eine Betreuerin der Organisation beim Vancouvertrip. Hazelton ist ein kleines Dorf mit ca. 3000 Einwohner, das in 3 Stadtteile unterteilt ist. Judi wohnt in Old Hazelton. Sie hat 5 Kinder von denen aber nur noch zwei zuhause wohnen. Myrthe und ich hatten ein schönes Zimmer zusammen und sind dann gleich am nächsten Tag nach Smithers zum Skifahren gefahren. Das Skigebiet war nicht riesig aber schon ganz okay und der Schnee war einfach super. Die zwei darauf folgenden Tage waren wir auch Skifahren. An einem Tag ist Judi mit uns zu einem Freund gefahren der 30 Schlittenhunde hat. Er und seine Tochter haben dann zwei Schlitten bespannt und sind mit uns für eine halbe Stunde gefahren. Wir durften dann sogar lenken und es war einfach toll :)!
In Hazelton sind 75% der Bevölkerung Aboriginals, also Einheimische und die meisten leben auf Reservaten. Das war für uns natürlich ganz interessant, weil es in Prince George eigentlich kaum Aboriginals gibt und wir dann ein Museum und ein nachgebautes Dorf besuchen konnten. Wir hatten sogar die Möglichkeit, weil Judis eines Kind ein einheimisches Pflegekind ist, mit ihm zu seiner Tanzgruppe zu gehen und uns die Tänze der Aboriginals angucken. Die trainieren im Moment um bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver beim Eröffnungsevent dabei zu sein! Das war echt klasse.
Für einen Tag sind wir dann auch nach Prince Rupert gefahren. Das liegt weiter nördlich an der Küste und ist eine niedliche kleine Stadt. Da habe ich dann auch mal das Meer gesehen und es war richtig schön. Im Großen und Ganzen hat sich dieser Trip also in jedem Fall gelohnt und wir hatten riesig viel Spaß. Ich war total begeistert wie gastfreundlich Judis Familie war und wie viel die mit uns gemacht haben!
Zuhause angekommen sollte es dann eigentlich wieder in die Schule gehen, ich habe aber ganz schreckliche Bauchschmerzen bekommen und musste dann ins Krankenhaus. Das heißt, diese Erfahrung habe ich jetzt auch gemacht, auch wenn ich gut darauf hätte verzichten können. Sie haben dann verschiedene Untersuchungen gemacht und mich dann operiert. Ich habe drei kleine Schnitte am Bauch, wo sie mit einer Kamera reingegangen sind und alles angeguckt haben und dann den Blinddarm entfernt und eine geplatzte Zyste an den Eierstöcken entdeckt. Jetzt bin ich so langsam aber sicher auf dem Wege der Besserung, es braucht aber eben einfach leider seine Zeit.
Ach ja das Wetter ist hier immer noch nicht so gut wie in Deutschland (logischerweise). Der Schnee schmilzt jetzt aber so langsam und man kann den Frühling erahnen. Die normale Temperatur liegt so bei 7 °C!
So ich glaube das war genug für heute und ich probiere jetzt wieder regelmäßiger zu schreiben. Bis bald Julia!
Ach ja: Ich komme am 13. Juni um 8:55 Uhr in Frankfurt an. Ich werde erst von Prince George nach Vancouver fliegen, von Vancouver nach Montreal und von Montreal dann nach Frankfurt!



Tanz



und noch einmal